Stradas Zeichnungen im Fokus der Forschung

/ Juli 24, 2020

Volker Heenes, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Gotha, hat im Rahmen des DFG-Projekts „Jacopo Strada Magnum ac Novum Opus: Ein numismatisches Corpus des 16. Jahrhunderts” in der Online-Zeitschrift OZeAN den Aufsatz „Copies of Ancient Coins and Inventiuons all’antica in the work of Jacobo Strada“ veröffentlicht, den wir gerne zur Lektüre empfehlen.

Jacopo Strada (ca. 1515-1588), Antiquar, Architekt und Antikenhändler, schuf Mitte des 16. Jahrhunderts für seinen Patron Johann Jakob Fugger (1516–1575) ein 30 Bände umfassendes Corpus, das Magnum ac Novum Opus. Dieses Werk ist ein einzigartiges illustriertes Münzcorpus der Römischen Republik und des Kaiserreichs mit Münzdarstellungen von Julius Cäsar bis Kaiser Karl V. Es enthält insgesamt über 9.000 Zeichnungen höchster Qualität, die nach der Insolvenz Fuggers 1566 zusammen mit dem Rest seiner Bibliothek und seiner Sammlung zu Herzog Albrecht V. von Bayern (1528–1579) nach München gelangten, der sie prachtvoll in rotes Leder binden und die Einbände mit seinem Porträt und Wappen versehen ließ. Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden die Kunstkammer des Herzogs in München plünderten, wurde ihr bekanntestes Objekt aufgeteilt. Auf diese Weise gelangten 29 Bände mit den kaiserlichen Münzen in die Bibliothek des Herzogs Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha (1601–1675), wo sie sich noch heute befinden.

In dem Beitrag werden einige Münzen und sog. Paduaner vorgestellt, zugrundeliegende Quellen
aufgezeigt und ihre Rezeption durch Zeitgenossen dokumentiert. Dadurch ergeben sich neue Einblicke in die Arbeits- und Vorgehensweise renaissancezeitlicher Antiquare.

Veröffentlichungsnachweis: Heenes, V. (2020). Copies of Ancient Coins and Inventions all’antica in the Work of Jacopo Strada. Online Zeitschrift Zur Antiken Numismatik, 2, 53-83. https://doi.org/10.17879/ozean-2020-2914.

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