Vortrag zur Ausstellung: Pest, Lepra und Syphilis. Das Leben mit Infektionskrankheiten im spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Thüringen / Referentin: Dr. Julia Mandry (Jena)

/ Mai 29, 2019


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Ansteckende Krankheiten waren schon immer eine Herausforderung für das menschliche Zusammenleben. Angesichts von Pestepidemien, Syphilisinfektionen oder Leprakranken musste Verantwortung für das Gemeinwohl übernommen sowie der Spagat zwischen Krankenbetreuung und Schutz der gesunden Bevölkerung geschafft werden. Hierfür wurde schon früh im Mittelalter ein Hospitalwesen eingerichtet, das zunächst in kirchlicher Obhut lag, vor allem im Zusammenhang mit Klöstern, seit dem 13. und 14. Jahrhundert jedoch zunehmend in kommunale Hände gelangte. Die Hospitäler waren verlässliche Anlaufpunkte und so entwickelte sich auch in Thüringen ein dichtes Netz von Spitalanstalten. Insgesamt kann für die Region von weit über 200 Hospitälern und Siechenhäusern ausgegangen werden. Der Vortrag beschreibt, wie sich Prävention, Isolation, Siechenschauen und das Leben mit der Infektion in Thüringen vom Spätmittelalter bis zur Frühen Neuzeit gestalteten.

Dr. Julia Mandry studierte Mittelalterliche Geschichte, Kunstgeschichte und Alte Geschichte an der Universität Jena. Von 2013 bis 2018 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Thüringen im Jahrhundert der Reformation“ mit dem Teilprojekt „Armenfürsorge, Hospitäler und Bettel in Thüringen in Spätmittelalter und Reformation (1300-1600)“ an der Universität Jena tätig. Dort erfolgte 2018 die Promotion zu diesem Thema. Aktuell ist sie Wissenschaftliche Koordinatorin der Thüringer Landesausstellung 2025 „500 Jahre Bauernkrieg“ bei den Mühlhäuser Museen.

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