Besuch des belgischen Königspaars auf Schloss Friedenstein – die Forschungsbibliothek Gotha präsentierte einige Objekte zur Geschichte Belgiens

/ Juli 10, 2019

Am Dienstag, den 10. Juli 2019, besuchte das belgische Königspaar Philippe und Mathilde das Schloss Friedenstein. Die Forschungsbibliothek Gotha präsentierte in diesem Zusammenhang im Audienzzimmer des Nordflügels des Schlosses eine kleine Auswahl von Exponaten aus den Sammlungen der Bibliothek, die im Zusammenhang mit der Geschichte Belgiens stehen.

Besonderes Interesse beim Königspaar fand das Buch „Funérailles de S.A.R. Louise Marie, Princesse d’Orléans, Reine des Belges“ von 1850, das insgesamt 9 Lithographien enthält, die den Tod der ersten Königin der Belgier, Louise d’Orléans (1812–1850), in beeindruckenden Zeichnungen festhalten. Gezeigt wurde die Lithographie mit der Szene am Sterbebett der Königin: König Leopold I. (1790–1865) kniet ebenso am Bett wie die drei Kinder Leopold, Philippe und Charlotte. Auf weiteren Lithographien sind der Leichenzug durch Ostende, die Zeremonie in der Kathedrale zu Brüssel und die Grablegung in der königlichen Krypta der Liebfrauenkirche zu Laeken dargestellt. Bei dem Buch handelt es sich um ein Geschenk des Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861), Ehemann von Königin Victoria von England, vermutlich direkt an die damalige Herzogliche Bibliothek Gotha.

Foto von der Präsentation der Forschungsbibliothek Gotha mit (von links nach rechts) Dr. Pfeifer-Helke, Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, König Philippe und Mathilde, Bodo Ramelow (im Hintergrund), Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, Knut Kreuch, Oberbürgermeister der Stadt Gotha, Dr. Sascha Salatowsky, Wissen. Referent der Bibliothek. © Thüringische Staatskanzlei.

Großes Interesse beim Königspaar fand ferner der Almanach de Gotha, der Gothaer Adelskalender, in französischer und deutscher Sprache aus dem Jahr 1832 mit dem ersten Eintrag zum Königreich Belgien. Der knappe Eintrag hält fest, dass König Leopold I. von dem belgischen Kongress am 4. Juni 1831 zum König der Belgier gewählt worden ist. Am 21. Juli hat er dann seinen verfassungsmäßigen Eid in Brüssel geleistet und die Regierungsgeschäfte übernommen. Abschließend wurde die Akte des Perthes Verlags zu Belgien für die Jahre 1913 bis 1922 gezeigt. Sie dokumentiert das wechselnde Schicksal Belgiens zwischen den Großmächten Europas anhand der Korrespondenzen zwischen dem Verlag und den jeweiligen zuständigen Institutionen in Belgien. Sie spiegelt damit auch die Zeit der ersten Besetzung Belgiens durch das Deutsche Reich von 1914 bis 1918 und der zweiten Besetzung durch Nazideutschland von 1940 bis 1945 wider.

Bibliotheken, das zeigte einmal mehr diese kleine Präsentation, sind wichtige Orte, um an die gemeinsame europäische Geschichte zu erinnern und sie aufzuarbeiten. Als Geschenk wurde dem Königspaar der Katalog „Die Forschungsbibliothek Gotha und ihre Schätze“ von Dr. Kathrin Paasch überreicht.

Ein kurzes Video der Präsentation findet sich auf dem Twitter-Account von Wim Dehandschutter, Journalist und Royaltywatcher:
https://twitter.com/WDehandschutter?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor
Die Tweets der Thüringischen Staatskanzlei finden sich hier:
https://twitter.com/thueringende

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