Bilanz der 6. Gothaer Kartenwochen
Die „Gothaer Kartenwochen“, die nunmehr zum 6. Mal von Forschungsbibliothek und Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt veranstaltet worden sind, waren auch 2015 ein großer Erfolg. Die Veranstaltungsreihe, die seit 2010 die wissenschaftlich und kulturell interessierte Öffentlichkeit mit den Schätzen der 2003 vom Freistaat Thüringen mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder erworbenen und von der Forschungsbibliothek betreuten Sammlung Perthes bekannt macht, zog mehr als 3.700 Besucher an.
Mit einer von Alwine Glanz konzipierten Ausstellung zum Stieler-Handatlas als dem Leitprodukt des Perthes Verlages meldete sich die Sammlung Perthes zurück, die seit 2010 wegen der laufenden Sanierungsarbeiten im Perthes-Forum in Gotha in einem Ausweichdepot ausgelagert war. In sechs, die Ausstellung begleitenden, Veranstaltungen wurde das Thema vertieft und erweitert: auf Nordpolkartographie, auf die wissenschaftlichen Begleittexte zum „Stieler“, auf die Fiktionen Jules Vernes, auf Kartographie als Gegenstand zeitgenössischer Kunst, auf die Kartierung Süd- und Zentralasiens vom 17. bis zum 19. Jahrhundert und auf Porträts von Hermann Haack als dem letzten Herausgeber des Stieler-Handatlas. Einer der Höhepunkte war der Tag der offenen Tür, zu dem mehr als 500 Gäste die neuen Räume der Forschungsbibliothek im Perthes-Forum besichtigen konnten.
Nach den Kartenwochen ist vor den Kartenwochen, das ist den Organisatoren der Kartenwochen, Dr. Petra Weigel als Referentin der Sammlung Perthes und Prof. Dr. Iris Schröder vom Forschungszentrum Gotha, bewusst. 2016 wird deshalb die Werkstätte der Kartographie geöffnet und mit Bruno Hassenstein das Werk eines bedeutenden, aber weitgehend vergessenen Kartographen des Perthes Verlages in den Blick genommen.
Der Dank der Organisatoren der diesjährigen Kartenwochen gilt neben dem zahlreichen interessierten Publikum vor allem den Förderern und Unterstützern: dem Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V, der Kulturstiftung der Länder (KSL), der Stiftung Schloss Friedenstein und Stephan Justus Perthes.