Publikation von drei Briefen des Prinzen August von Sachsen-Gotha-Altenburg an Herder
Die Forschungsbibliothek Gotha hat in der jüngsten Ausgabe der Deutschen Zeitschrift für Philosophie im Druck und zugleich online als digitale Edition drei Briefe des Prinzen August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1747–1806) an den deutschen Theologen Johann Gottfried Herder (1744–1803) veröffentlicht. Die beiden Gelehrten hatten sich im Sommer 1777 persönlich kennengelernt. Es entwickelte sich eine gegenseitige Wertschätzung, die auch zu einem Briefwechsel führte, der bis zu Herders Tod anhielt.
Es haben sich fast 200 Briefe des Prinzen August an Herder erhalten, die bis heute jedoch unediert geblieben und nur gelegentlich von der Forschung berücksichtigt worden sind. Eine Abschrift dieses Briefwechsels befindet sich in der Forschungsbibliothek Gotha, aus dem nunmehr drei Briefe zum ersten Mal veröffentlicht worden sind. Die Auswahl der Briefe erfolgte von Dr. Sascha Salatowsky, Wissenschaftlicher Referent der Forschungsbibliothek Gotha, der auch die Einführung sowie die kommentierende Anmerkungen verfasste. Die Transkription hat Annette Gerlach (Gotha) vorgenommen. Hierbei wurden jene Briefe des Prinzen ausgewählt, die sich besonders intensiv mit den philosophischen Debatten der Zeit auseinandersetzen. Prinz August überrascht mit detallierten Kenntnissen der Schriften der französischen Aufklärer Voltaire (1694–1778), Denis Diderot (1713–1784), Claude-Adrien Helvetius (1715–1771), Jean-Baptiste le Rond d’Alembert (1717–1783) und Paul Henri Thiry d’Holbach (1723–1789). Dank seiner Belesenheit konnte er sich auch eigene Urteile erlauben, z.B. über Spinozas Metaphysik, die er als „trockenes gramatisch-metaphysisches Geschwätz“ bezeichnete.
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