Gothaer Karten stoßen auf großes Interesse in Äthiopien
Die internationale Ausstellung „Das Äthiopien der Kartenmacher“ in Addis Abeba, die von Gothaer Sammlungs- und Forschungseinrichtungen gestaltet wurde, ist ein großer Publikumserfolg: Da das Interesse ungebrochen hoch bleibt, wurde sie nun bis zum 23. August verlängert. Die Ausstellung wurde vom Forschungsprojekt Ethiomap, das am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt, der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris sowie der Mekelle University in Äthiopien angesiedelt ist, mit Unterstützung der Forschungsbibliothek Gotha organisiert.
Zur Eröffnung kamen unter anderem die deutsche Botschafterin, der französische Kulturattaché und der Direktor der Alliance éthio-française in Addis Abeba. Die Ausstellung präsentiert eine große Auswahl an historischen Karten Äthiopiens, des Roten Meeres und des Horns von Afrika vom Mittelalter bis zur Neugründung des modernen Kaiserreichs Äthiopien im späten 19. Jahrhundert. Der größte Teil der Ausstellung beruht auf Karten der Sammlung Perthes Gotha und ging aus den 8. „Gothaer Kartenwochen“ hervor, die 2017 unter dem Titel „Äthiopien in Gotha“ stattgefunden hatten.
„Die ausgestellten Karten sind in der Wissenschaft überwiegend unbekannt und wurden in Äthiopien noch nie gezeigt“, erklärt Dr. Wolbert G. C. Smidt (Forschungszentrum Gotha/Mekelle University), der das Ethiomap-Projekt mit seinem französischen Kollegen Dr. Eloi Fiquet leitet. „Dazu gehören handschriftliche Detailkarten von europäischen Forschern und Siedlern aus dem 19. Jahrhundert, die eritreisch-äthiopische Grenzregionen zeigen, sowie Karten aus der Frühzeit der Regierung des Kaisers Menilek II., die die Gründung der späteren Hauptstadt Addis Abeba abbilden.“
Die nächsten Stationen der Ausstellung stehen schon fest: Nach Addis Abeba soll sie in der Alliance éthio-française in der äthiopischen Stadt Dire Dawa gezeigt werden und im Anschluss an mehreren äthiopischen Universitäten.