Lange Nacht der Wissenschaften lockt zahlreiche Besucher auf den Campus
Im Zweijahresrhythmus findet sie statt – die „klügste Nacht des Jahres“ oder anders: die „Lange Nacht der Wissenschaften“ in Erfurt. Und so hatte heute die Universität Erfurt gemeinsam mit der Stadt und zahlreichen weiteren Institutionen und Einrichtungen zum inzwischen 6. Mal dazu eingeladen, Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“.
Einen ganzen Abend lang gab es auf dem Campus Vorträge, Ausstellungen, Filmvorführungen und Experimente zum Mitmachen – Vielfalt garantiert. Eröffnet wurde die Veranstaltung um 17 Uhr mit einem Vortrag von Katrin Hansmeier vom Deutschen Institut für Humor. Unter dem Titel „Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig“ – ging sie darin der Frage nach, wie wichtig Humor für eine erfolgreiche Wissenschaft ist. Auf großes Interesse stieß aber auch die Podiumsdiskussion mit dem renommierten Soziologen und Leiter des Max-Weber-Kollegs Prof. Dr. Hartmut Rosa, dem Präsidenten der Uni Erfurt Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, Elisabeth von Thadden von der ZEIT und Dr. Folker Metzger von der Klassik Stiftung Weimar, in der sich alles um Resonanz in Bildung und Hochschulpolitik drehte. Die Lange Nacht bot außerdem noch einmal Gelegenheit, den Film: „Die Kartenmacher aus Gotha“ von Otto Schuurman und Joachim Jäger zu sehen, der die wechselvolle Geschichte des Verlages Justus Perthes Gotha dokumentiert und dabei Verleger, Mitarbeiter und Verlagsprodukte in den Blick nimmt. um Aufstieg und Wandel eines der einflussreichsten, weltweit agierenden Kartenverlage des 19. und 20. Jahrhundert nachzuzeichnen.
Für große Aufmerksamkeit sorgte aber auch die Ausstellung: Hitlers „’Mein Kampf‘ – ein (un)gelesenes Buch?“, die gemeinsam mit Studierenden entstanden ist. Um noch viel ältere Bücher und darum, wie eine Bibliothek überhaupt funktioniert, ging es indessen in der Universitätsbibliothek, die sich mit Führungen durch die Sondersammlung aber auch die Technikräume und weiteren Angeboten beteiligte. Laborexperimente für Kinder, ein Architekturrundgang und ein Konzert des Kammerchors rundeten das vielfältige Programm ab.
Carmen Voigt, Pressesprecherin der Uni Erfurt: „Die Lange Nacht der Wissenschaften bietet uns eine wunderbare Gelegenheit, einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, was täglich auf dem Campus geschieht, woran geforscht wird und was das Ganze mit unser aller Lebenswirklichkeit zu tun hat. Denn auch wenn an einer geisteswissenschaftlichen Hochschule wie der unseren nicht viel ‚knallt und zischt‘, ist das, was wir hier tun, überaus spannend. Das belegt nicht zuletzt die große Zahl der Besucher, die wir heute auf dem Campus begrüßen konnten.“