Neue Impulse für den Forschungsstandort Gotha
Mit jährlich 100.000 Euro unterstützt die Ernst-Abbe-Stiftung Jena in den kommenden fünf Jahren die Gothaer Forschungseinrichtungen der Universität Erfurt. Unipräsident Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg und Rolf Ferdinand Schmalbrock, Geschäftsführer der Stiftung, haben dazu einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Im Zentrum stehen die Weiterführung und der Ausbau des Herzog-Ernst-Stipendienprogramms, doch die strategische Partnerschaft zielt auf mehr.
„Unser gemeinsamer Ansatz ist es, Gotha zu einem wirkungsstarken Begegnungsort mit internationaler Ausstrahlung und breiter gesellschaftlicher Akzeptanz auszubauen“, erklärte Schmalbrock jetzt anlässlich der Unterzeichnung. „Die Ernst-Abbe-Stiftung möchte diesen Prozess inhaltlich wie organisatorisch mitgestalten. Deshalb werden wir die Gothaer Einrichtungen der Universität Erfurt ab dem Jahr 2020 nicht nur finanziell unterstützen, sondern sie auch bei der Entwicklung zukunftsträchtiger Modelle beraten, die die Finanzierung ihrer Ziele langfristig sichern.“ Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg ergänzt: „Mit den Stipendien können wir nun auch über 2019 hinaus Wissenschaftler aus dem In- und Ausland fördern, die mit den Gothaer Beständen arbeiten.“ Bislang hatte die Fritz Thyssen Stiftung die Stipendien finanziert und damit seit 2004 rund 300 Forschungsaufenthalte in Gotha ermöglicht. Diese Förderung läuft zum Jahresende 2019 planmäßig aus.
Ergänzend zum Stipendienprogramm fördert die Ernst-Abbe-Stiftung im Rahmen der genannten Fördersumme auch Forschungsprojekte und wissenschaftliche Veranstaltungen, die in besonderer Weise dazu geeignet sind, das Profil des Forschungsstandorts Gotha zu schärfen und seine internationale Sichtbarkeit zu erhöhen. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung Initiativen, die über den rein wissenschaftlichen Rahmen hinaus strahlen. So plant sie beispielsweise für 2020 in Kooperation mit der Melton Foundation einen Workshop für internationale Nachwuchsführungskräfte in Gotha. Mit der Förderung leistet die Abbe-Stiftung eine Art Anschubfinanzierung, mit der auf lange Sicht weitere Stifter und Unterstützer gewonnen werden sollen.
Die strategische Partnerschaft zwischen der Universität Erfurt und der Ernst-Abbe-Stiftung wird institutionell durch ein Kuratorium gestützt, das zum 1. Januar 2020 seine Arbeit aufnehmen wird. Neben Vertretern der Stiftung, des Präsidiums der Universität Erfurt und des Forschungszentrums Gotha werden ihm weitere Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft angehören.
Bildnachweis: v.l. Prof. Dr. Iris Schröder, Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, Rolf Ferdinand Schmalbrock, Dr. Markus Meumann und Prof. Dr. Martin Mulsow vor dem Landschaftshaus in Gotha (Foto: Lutz Ebhardt)